Wir alle kennen diese Tage, wo wir das Gefühl haben auf der Stelle zu treten, es scheint uns nicht möglich zu sein, irgendwie voranzukommen. Oft können wir es uns aber gar nicht leisten, nichts zu tun. Wir haben vielleicht ein Projekt, das bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein muss, oder es steht ein großer Geburtstag in der Familie an, der vorbereitet werden muss. In solchen Zeiten, wo uns die Zeit im Nacken sitzt, wo wir das Gefühl haben alles ist zu viel, gerade dann setzt oft eine Art Lähmung ein, die wir gefühlt nur schwer überwinden können. Besonders in meiner Arbeit als Aufräumcoach, begegnen mir immer wieder Menschen, die behaupten faul zu sein, aber sind sie das wirklich?
Es ist okay, wenn wir ein zwei Tage im Monat mal alle Fünfe grade sein lassen, aber wenn daraus ein Dauerzustand wird, wenn Erledigungen und Termine als Last empfunden werden, und diese dann immer wieder verschoben werden, dann kann das sehr schnell einen sehr negativen Effekt auf dein persönliches und dein berufliches Leben haben.
Ist es wirklich Faulheit oder fehlende Motivation oder die schlichte Überforderung?
Hier meine 10 Punkte mal darüber nachzudenken:
- Wertschätze deine Zeit
Die Erfindung der Uhr war die größte, weil folgenreichste Erfindung im Rahmen der Zeitmessung – damit wurde die abstrakte Zeit gegründet. Bis dahin ist Zeit identisch mit Wetter, den Jahreszeiten, der Natur. Im Französischen, Italienischen und Spanischen haben Zeit und Wetter den gleichen Begriff. Nun leben wir aber in einer Zeit, wo die meisten von uns eben nicht mehr im Rhythmus der Natur leben sondern im Takt der Uhr.
Unser Alltag und damit unsere Uhrzeit sind bestimmt von Verpflichtungen. Gedanken wie „bevor ich zur Arbeit gehe räume ich noch schnell den Geschirrspüler aus“ oder „bevor ich nach Hause fahre muss ich unbedingt noch diese E-Mail rausschicken“.
Aber auch Verabredungen mit Menschen, die uns nicht wirklich am Herzen liegen, die wir aber aus lauter Pflichtgefühl trotzdem absolvieren.
Deine und meine Zeit ist begrenzt, deshalb nutze sie achtsam, und nutze sie als Motivation, denn unsere Lebenszeit ist endlich.
- Überprüfe, ob du nicht überfordert bist und nicht faul
Manchmal haben wir so viel auf unserer To-do Liste zu stehen, dass wir gar nicht wissen wo wir anfangen sollen. Die schiere Menge an Aufgaben die wir uns selbst auferlegt haben, führt schon dazu, dass wir gar nicht erst anfangen. Prüfe, ob deine Erwartungen realistisch sind. Ich hab das auch schon öfter erwähnt, lieber nur zwei Aufgaben auf die To-do Liste setzen und diese gründlich abarbeiten, als 20 Aufgaben und diese werden nur halbherzig erledigt oder gar nicht erst angefangen.
- Motiviere dich
Häufig ist Faulheit Mangel an Motivation. Tja wie kann ich mich nun motivieren zu etwas das mir gar kein Spaß macht? Das Leben besteht ja nun leider nicht nur aus Aufgaben, die uns immer Spaß machen!
Aber ich möchte dir noch mal die Episode 16 ans Herz legen, wo ich über das Vision Bord spreche, und wie du dir dein ideales Leben vorstellst. Ich bin davon überzeugt, dass wenn dir deine Arbeit keinen Spaß macht, du immer diesen Mangel an Motivation empfinden wirst. - Denke über Vorteile nach
Wenn du an einem Projekt arbeitest egal welcher Art, dann ist es immer besser an die Nutzen oder Vorteile zu denken, die dieses Projekt mit sich bringt, als an Schwierigkeiten und Hindernisse. Deine Gedanken führen dich in eine bestimmte Gefühlswelt und somit ist es besser, an das vollbrachte Ziel und die positiven Ergebnisse zu denken, als an die Hindernisse. - Was sind die Konsequenzen?
Alleine darüber nachzudenken, was die negativen Konsequenzen sein könnten, wenn du dein Projekt auf der Arbeit nicht termingerecht fertig stellst, oder wenn der Abwasch noch drei Tage im Waschbecken liegen bleibt, das reicht aus dich in einen unglaublichen Stresszustand zu versetzen. Stress ist natürlich nicht gesund, aber vielleicht hilft er dir in diesen Momenten dich doch aufzuraffen und die Dinge zu Ende zu bringen. - Fokussiere dich aufs Wesentliche
Das habe ich schon mehrfach erwähnt, wir neigen dazu unangenehme und sehr komplexe Aufgaben aufzuschieben. Leider bringt uns diese schlechte Angewohnheit oft nicht weiter. Deshalb konzentriere dich auf eine Aufgabe, und wenn diese Aufgabe zu komplex ist, dann brich sie runter, picke dir nur eine kleine Teilaufgabe dieser großen Herausforderung heraus. Das kann zum Beispiel sein, dass du deinen Schreibtisch aufräumen möchtest, dich aber immer wieder komplett überfordert fühlst und nicht weißt, wo du anfangen sollst, dann liegen da vielleicht unbezahlte Rechnungen; dann beginn heute deine Rechnungen zu bezahlen. - Dokumentiere deinen Fortschritt
Egal, ob es bei dir um den eben erwähnten Schreibtisch, den Kleiderschrank oder aber eine Bachelorarbeit geht, dokumentiere deinen Fortschritt ob mit Fotos oder einem Tagebuch. Es kann sehr motivierend und hilfreich sein, seine Fortschritte zu dokumentieren, denn wir neigen dazu zu glauben, dass wir viel zu wenig gearbeitet haben. - Plane Pausen ein
Es heißt ja so schön „Ohne Pausen keine Entwicklung“.
Darum regelmäßige Pausen ein, zum Beispiel könntest du dir vornehmen jetzt 45 Minuten intensiv an einer Aufgabe zu arbeiten und danach 15 Minuten Pausen einzulegen. Sei da auch sehr konsequent und beende die Pause auch nach 15 Minuten. Geh raus in die Natur, beschäftige dich mit etwas ganz anderem, lass mal alle Bildschirme aus und genieße achtsam deine Pause. - Checke Alternativen aus
Auch wenn du Dinge schon seit 20 Jahren so erledigst, heißt das nicht, dass du die optimale Methode hast. Schaue dich mal um auf dem Buchmarkt um, da gibt es tolle Ratgeber und Sachbücher, wie du Aufgaben in deinem Privat- oder Arbeitsleben rationalisieren, delegieren und auslagern kannst. - Lass es für den Moment gut sein!
Vielleicht bist du einfach nur total erschöpft und müde. Dann ist es wichtig, dies anzunehmen, nimm dich mal ganz raus aus sämtlichen Verpflichtungen, nimm dir ein paar Tage Urlaub. Geh vielleicht auch mal zum Arzt und lass dich durchchecken. Das ist möglich, auch mit Kindern oder in verantwortungsvollen Positionen, es ist dein Leben und du bestimmst, wieviel du auf dich nehmen möchtest.